Neuroplastizität leicht erklärt
5 Schritte mit denen du giftige Verbindungen im Hirn änderst und ein positives Mindset (für dein Business) schaffst
Ein Artikel von Kim Kitschenberg aka HeyKimi Yoga – Yogalehrerin, psychologische Yogatherapeutin, MBSR Coach, Somatic Practitioner i.A. und Gründerin von DEIN STUDIO
Thought Monitoring
Wahrscheinlich kennen wir das alle: Du bist gerade total motiviert, hast eine neue frische Idee für dein Business und dann kommt er: dieser eine Gedanke, der alles kaputt macht. Der so etwas flüstert wie: “Das klappt nie” oder “Wieso sollte jemand auf dich hören/ von dir kaufen?” Gerade als NeugründerIn, aber auch in jeder anderen Phase deines Businesses können solche Gedanken schmerzen und Energie rauben.
Es gibt eine Technik, die mir in solchen Momenten hilft, meine Gedanken wieder zu ordnen: “Thought Monitoring” nennt sich dieser Prozess, der dabei hilft den Geist zu steuern und unserem Hirn, sich neu zu verdrahten.
Du hast richtig gelesen, du kannst dein Hirn bzw. deine Neuronen tatsächlich neu verdrahten: Indem du neue Verbindungen bildest und alte Verbindungen schwächst (wie diese negativen, giftigen Gedanken). Dieses Gebiet wird auch als Neuroplastizität bezeichnet. Bevor ich genauer auf die simplen Schritte des “Thought Monitoring” eingehe, möchte ich dir zunächst das kleine 1×1 der Neuroplastizität erklären:
Neuroplastizität
Wenn bestimmte Gedanken und Verhaltensweisen wiederholt werden, verbinden sich Neuronen und bilden einen Neuronalen Pfad.
Stell dir vor, du sitzt in der Straßenbahn. Es ist voll, heiß, die Leute drängeln und deine ersten Reaktionen sind Wut und Frust, dann lässt das eine Reihe von Neuronen zünden.
Wenn du zum ersten Mal auf etwas reagierst, legst du damit den Grundstein für diese Nervenbahnen. Jedes Mal, wenn du dieselbe Reaktion hast, verstärkst du diese neuronale Verbindung und damit wird es für dein System sehr einfach immer wieder dieselbe wütende oder negative Reaktion zu haben. Tatsächlich ist diese Reaktion dann keine Reaktion auf einen einzigartigen Reiz, sondern eine Gewohnheit.
Neurons that fire together wire together
Die folgende Erklärung veranschaulicht es dir etwas genauer:
Stell dir dein Gehirn als dynamisches, vernetztes Stromnetz vor in dem jedes Mal, wenn du denkst, fühlst oder etwas tust, Milliarden von Straßen und Wegen aufleuchten. Einige dieser Straßen sind gut befahren. Dies sind deine Gewohnheiten; deine etablierten Denk-, Fühl- und Handlungsweisen. Jedes Mal, wenn du auf eine bestimmte Weise denkst, eine bestimmte Aufgabe übst oder eine bestimmte Emotion fühlst, stärkst du diesen Weg und es wird für dein Gehirn einfacher, diesen Weg zu gehen.
Wissenschaftliche Untersuchungen haben nun bewiesen, dass wir in der Lage sind, unser Denken zu ändern. Wobei man lange Zeit glaubte, der erwachsene Geist sei fest und unveränderbar. Jetzt ist bewiesen, dass wir unsere Denkmuster ändern können, indem wir unsere Nervenbahnen neu verdrahten, die unsere Emotionen, Gedanken und Reaktionen regulieren. Dies bedeutet, dass wir neue Nervenbahnen schaffen können, die uns zu Mitgefühl, Dankbarkeit und Freude anstelle von Angst, Sorgen und Wut führen.
Mit viel Bewusstsein, Achtsamkeit und Anerkennung der Gegenwart können wir beginnen, unser Gehirn umzuprogrammieren.
5 simple Schritte zur Neuverdrahtung
Zugegeben, das ist keine leichte Aufgabe! Doch so kompliziert wie es klingt, ist es gar nicht, vor allem wenn du diese 5 simplen Schritte verfolgst:
Schritt 1: Werde bewusst Zeuge deines eigenen Bullshit Radios
Achte einfach mal darauf, wenn dein innerer Frieden durch einen negativen Gedanken gestört wird. Das kann anfangs in etwa so aussehen: “Ahh, da kommt der negative Gedanke….Hallo…Oh, wow, du bist echt nicht nett. Das tut ziemlich weh, was du da sagst. Aber weißt du was? Du bist ziemlich giftig und ich kann dich gerade echt nicht gebrauchen.“ Dieser innere Monolog klingt erst einmal lustig, aber begrüßt du ihn freundlich, verspreche ich dir, wird er etwas an Kraft verlieren.
Eigentlich wurde uns das doch schon als Kindern beigebracht: Begrüßt du den „Feind“ auf dem Schulhof ganz freundlich, nimmst du ihm seine Kraft und damit (in den meisten Fällen) auch das Potenzial dich zu verletzten. Das gleiche kannst du mit deinem inneren Kritiker bzw. diesem negativen Gedanken machen.
Die Übung stammt aus dem „Focusing.“ Du bringst deine Aufmerksamkeit in deinen Körper, deine Gefühle und deine Gedanken und bleibst einfach neugierig und interessiert. Das kannst du übrigens in jedem Gemütszustand ausprobieren. Bring dafür am besten eine große Portion Popcorn mit 😉
Schritt 2: Pause
Wenn du spürst, dass deine Gedanken und Emotionen übersprudeln: Halte inne. Atme. Wenn wir eine kurze Pause finden bevor wir reagieren, können wir bewusst auf die Situation reagieren – statt gewohnheitsgemäß. Somit haben wir die Chance, die Zügel in die Hand zu nehmen.
Überprüfe mal: Wie reagierst du normalerweise? Lässt du dich womöglich verunsichern und verfällst in Angst oder Lethargie und kommst dann erst recht nicht mehr voran?
Unsere Gewohnheiten sind nicht immer gesund oder wohlwollend. Oft kennen wir einfach keinen anderen Weg zu reagieren und mit bestimmten Dingen umzugehen.
Schritt 3: Kappe die Verbindung
Wenn ein negativer Gedanke auftaucht, versuche ihm sofort die Verbindung abzuschneiden und verbanne ihn aus deinem Kopf. Dafür kannst du einen Satz wählen, der für dich eine große Bedeutung und Kraft hat, z.B. “Abbrechen – Sofort!”, “Ich trenne die Verbindung zu dir, Gedanke XY” oder einfach “Stopp”.
Ein kraftvolles Bild zur Visualisierung dazu kann eine Tafel sein, die du in Gedanken sauber wischt. Also von nun an, schnapp dir deinen Schwamm und wisch alles weg, was dir nicht guttut.
Schritt 4: Affirmationen / positive Sätze
- Hab immer eine Go-to-Affirmation im Petto, z.B. “Ich bin mutig”, “Ich liebe mich selbst”, “Ich vertraue mir”. Etwas, das dich anspricht. Etwas, von dem du mehr in deinem Leben manifestieren willst.
- Dreh den Spieß um: Wandel den Gedanken in einen positiven und stärkenden Satz um. Anstatt „Du wirst das niemals schaffen, du hast doch gerade mal 3 Kunden“ versuchs mal mit „Wie wundervoll, dass ich 3 Menschen von meinem Produkt/ von meiner Idee überzeugen konnte. Wenn ich weiterhin so tolle Ideen habe, werden aus 3 ganz sicher bald 13!“
- Sprich mit deinem inneren Kritiker doch mal so, wie du mit deiner besten Freundin reden würdest. Stell dir vor, sie würde mit einer neuen Businessidee zu dir kommen und dich um Rat bitten. Sagst du ihr dann auch, dass das völliger Unsinn ist und sie damit nie Erfolg haben wird? Mit Sicherheit nicht. Wahrscheinlicher ist es, du ermutigst sie und feilst mit ihr an einem Plan. Werde in Momenten, in denen deine Gedanken schmerzen, deine eigene beste Freundin.
Schritt 5: Nimm deinen giftigen Gedanken die Kraft
Wenn du merkst, dass das Gedankenkarussell losgeht – sei neugierig. Vielleicht möchtest du dir auch aufschreiben was da aufkommt. Wieso fühlst du so? Warum zweifelst du an dir selbst? Während du Journal führst, entdeckst du mit großer Sicherheit die Ursache deines Problems und deine Perspektive wird sich ändern.
Journaling ist sicher nicht für jeden etwas, doch auch hier gilt: Durch das bloße Aufschreiben nimmst du den giftigen Gedanken die Kraft. Es ist nämlich eine Sache, alles still und alleine mit sich selbst auszumachen, die andere Sache aber ist es die Dinge aufzuschreiben. Ich erschrecke mich z.B. regelmäßig vor den Gedanken, die ich aufschreibe. Mein Kopf denkt manchmal so gemeine Dinge, die würde ich ungern laut aussprechen. Vielleicht erschreckt es mich, vielleicht schmerzt es, doch so wird mir überhaupt erst einmal vieles klar und ich kann es ändern. Nur wenn wir uns die Dinge und in diesem Fall unsere negativen Gedankenmuster bewusst machen, können wir sie ändern.
Where attention goes – energy flows
Worauf wir uns in unserem Leben konzentrieren, das wird stärker. Unsere Gedanken erschaffen unsere Realität. Das sollten wir nie vergessen. Unsere Gedanken verändern sich ständig, unser Gemütszustand aber auch.
Denk daran. Wenn es dir schlecht geht, dann heißt es oft automatisch „Showtime“ für den inneren Kritiker. Doch auch unser Gemütszustand kann sich innerhalb von 5 Minuten zig Mal ändern. Es ist wichtig, sich das immer wieder in Gedanken zu rufen und so Herr über unser System zu bleiben und unseren Geist zu steuern.
Ich habe mir die Schritte vor ein paar Jahren auf ein Post-it geschrieben und neben den Laptop gehangen. Sobald du die Übung gelernt hast, kannst du sie in Sekundenschnelle umsetzen.
Du willst deinen Akku nachhaltig mit Yoga, Meditationen, Self Care Ritualen oder Breathwork aufladen – trotz deinem oftmals stressigen Alltag? Dann kontaktiere unsere FEMboss Insiderin Kim, um Mitglied im DEIN STUDIO zu werden oder dich gemeinsam mit ihr in 1:1 Yogatherapie Coachings deinen Herausforderungen aus einem anderen Blickwinkel zu nähern.
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Wer hier schreibt:
Kim Kitschenberg aka HeyKimi Yoga
– Yogalehrerin, psychologische Yogatherapeutin, MBSR Coach, Somatic Practitioner i.A. und Gründerin von DEIN STUDIO. Mit simplen Tools unterstützt sie Menschen dabei, den inneren Akku aufzuladen und aufgeladen zu lassen – trotz oftmals stressigem Alltag.
Mithilfe von Werkzeugen aus Yoga, TCM, Neuropsychologie, Achtsamkeit und einem Hauch Spiritualität unterrichtet und coacht sie seit 2020 selbstständig.
Ihre Mission ist es, dir als moderne Powerfrau zu zeigen wie selbstlos eigene Auszeiten und Self Care sind, entgegen allgemeiner Überzeugung – um niemals an den gleichen Punkt zu kommen wo sie einst war: Rock Bottom und Burn Out.
Aus diesem Grund hat sie DEIN STUDIO gegründet, ein mitgliedschaftsbasiertes Online Studio oder „DAS Netflix für Self Care“, in der du aus Yogaflows (powernd und entspannend), beruhigenden Yin Yoga Einheiten, Meditationen, kleinen Self Care Ritualen, Workshops, Breathwork und Barre Klassen wählen kannst – zwischen 5 Minuten und einer vollen Stunde. Ihr Angebot wird abgerundet durch 1:1 Yogatherapie Coachings, in der sie mit dir einen Raum für Möglichkeiten erweitert und sich den Problemen aus einem anderen Blickwinkel nähert. Da sie die Physiologie des Menschen (die „Ganzheit“ auf allen Ebenen: Körperlich, mental, energetisch) betrachtet, schlägt sie die Brücke zwischen der Erfahrungswissenschaft Yoga und dem naturwissenschaftlichen Anspruch einer Therapie und macht diese handhabbar. Im Sommer tourt sie mit ihrer „YogApe“ durch das Ruhrgebiet und bringt Pop-Up Yoga Events (#Pottupyoga) an die schönsten Orte, in- und outdoor.